Neue EU-Wohnimmobilienrichtlinien

Neue Regeln bei der Immobilienfinanzierung

Dieses Jahr im März wurden neue Regeln zur Immobilienfinanzierung eingeführt. Es handelt sich dabei um die EU-Wohnimmobilienrichtlinien. Die Folge dessen besteht nicht selten darin, dass genehmigte Kreditanträge zurückgezogen werden und der potentielle Kreditnehmer als nicht mehr kreditwürdig gilt. Somit sind die Regeln zur Vergabe von Krediten also strenger geworden. Fraglich ist, wie es gerade junge Familien dennoch schaffen können, einen Kreditantrag bewilligt zu bekommen.

Änderung der Vergaberegeln zu Immobiliendarlehen

Banken zogen zur Bewilligung eines Kreditantrages bisher nicht nur die Höhe des Einkommens der Antragsteller heran. Ebenso wurde der Wert der Immobilie als Sicherheit angesehen und floss in die Berechnung mit ein. Der zweite Punkt ändert sich jedoch mit den Vorgaben der EU-Wohnimmobilienrichtlinien. Der Wert der Immobilie ist für die Einstufung der Kreditwürdigkeit somit nun irrelevant. Banken stufen Kreditnehmer jetzt nur noch nach der Höhe des Einkommens und des bestehenden Vermögens ein.

@ luise / pixelio.de
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Ziel der neuen Vorgaben

Ziel der neuen Richtlinie ist es vor allem, Privatleute vor der Überschuldung zu bewahren. Allerdings schlagen nicht wenige Kreditinstitute Alarm. Der Grund hierfür sind sinkende Zahlen in der Kreditvergabe. Allein der Deutsche Sparkassen- und Giroverband habe im ersten Halbjahr 9 % weniger Kreditzusagen als noch im Jahr zuvor erteilt. Laut den Kreditinstituten führe die neue Regelung dazu, dass bestimmte Kunden keine Kredite mehr genehmigt bekommen. Betroffen seien vor allem ältere Menschen, die ihr Eigenheim altersgerecht umbauen oder modernisieren wollen.

Die Begründung liegt darin, dass das Einkommen nicht ausreicht, um den Kredit mit der verbleibenden Lebenserwartung zurückzuzahlen. Zuvor konnten Banken dennoch einen Kredit gewähren. Trotz der unzureichenden Tilgung des Kredites, konnten die Banken die Differenz durch den Wert der Immobilie ausgleichen.

Junge Familien leiden unter der Regelung

Die EU-Wohnimmobilienrichtlinie betrifft nicht nur ältere Menschen. Ebenso sind junge Menschen, vor allem Familien, von der Änderung betroffen. Trotz regelmäßigen Einkommen und einer nicht unwesentlichen Summe, die sich aus der Differenz des Einkommens und der Ausgaben ergibt, werden Kreditanträge nun abgelehnt. Nach der neuen Berechnung seien trotz der Möglichkeit einen Kredit zu tilgen, kreditunwürdig. Nicht nur die Banken haben diese Problematik erteilt. Ebenso befasst sich nun auch die Politik mit der Regelung zur Kreditvergabe. Allerdings konnte bei der Bundesbank noch kein Einbruch auf dem Segment der Wohnkredite festgestellt werden.

Chancen auf einen Kredit verbessern

Trotz der neuen Regelung zur Vergabe von Immobiliendarlehen haben Familien mit mittlerem Einkommen dennoch die Chance, einen Kreditantrag bewilligt zu bekommen:

  • Beispielsweise kann geprüft werden, ob Fördermittel wie Kredite von der KfW eingesetzt werden können.
    Ebenso lassen sich die Rückzahlungsmodalitäten längerfristig wählen.
  • Hilfreich sind auch Wohn-Riester- oder Bausparverträge. Diese sind vor allem nützlich, wenn es darum geht die Zinsen zu senken.
  • Eltern können auch zur Erhöhung der Chance auf einen positiven Kreditantrag beitragen. Zum Beispiel erhöht eine Schenkung das Kapital der Kreditnehmer. Auch können Eltern der Kaufvertrag mit unterzeichnen und damit einen Teil der Grundschuld auf ihr Eigenheim übertragen.

In jedem Fall bleibt den Verbrauchern bei einem abgelehnten Kredit nur eines: Durchhaltevermögen und Geduld bei der Suche des passenden Kreditinstituts.

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