Die Aufnahme eines Kredits ist in vielen Fällen mit einer hohen monatlichen Belastung für den Schuldner verbunden, vor allem bei langen Laufzeiten. In vielen Fällen könnte man jede Menge Geld durch eine gut durchdachte Umschuldung sparen. Das gilt in erster Linie für den Dispokredit, der mit sehr hohen Zinsen verbunden ist, aber auch Ratenkredite lassen sich gut umschulden. Schwieriger wird es bei Darlehen für Immobilien, doch unter Umständen gibt es auch hier Einsparungspotenzial.
Dispokredite sind viel zu teuer
Fast jeder überzieht sein Konto hin und wieder ein wenig, doch der Dispo vieler Haushalte ist dauerhaft im Minus, was mit hohen Zusatzkosten aufgrund der enormen Zinsen verbunden ist.
Natürlich ermöglicht der Dispokredit eine sehr große Flexibilität und kurzfristige Verfügbarkeit von zusätzlichem Geld, doch gerade hier macht eine Umschuldung Sinn, sowie auch bei Abrufkrediten oder Schulden durch die Nutzung der Kreditkarte.
Wird der Dispo regelmäßig in Anspruch genommen, sollte über eine Umschuldung unbedingt nachgedacht werden. Während man beim Ratenkredit monatlich einen festen Betrag zur Tilgung hat, ist der Dispokredit viel unverbindlicher, das macht ihn so attraktiv, wobei die hohen Zinsen oftmals übersehen werden.
Um die Umschuldung vornehmen zu können, muss ein Darlehen in der Höhe aufgenommen werden, dass sich das Konto wieder im Plus befindet. Ist eine größere Investition in naher Zukunft geplant, sollte man diese bei der Gelegenheit gleich mitfinanzieren, damit man den Dispo nicht gleich wieder in Anspruch nehmen muss.
Bei der Umschuldung ist auf eine möglichst kurze Laufzeit zu achten, auf der anderen Seiten müssen die monatlichen Raten aber bequem abbezahlt werden können, damit das Konto nicht wieder überzogen werden muss.
Einen alten Ratenkredit umschulden
Bei Ratenkrediten ist es jederzeit problemlos möglich, diese umzuschulden, man muss zu diesem Zweck nur den Vertrag kündigen. In diesem Fall hat die Bank jedoch das Recht auf eine so genannte Vorfälligkeitsentschädigung, die ein Prozent des restlichen Betrags ausmacht. Läuft der Kredit keine 12 Monate mehr, liegt die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung bei 0,5 Prozent.
Vergleichsrechner helfen dabei festzustellen, ob eine Umschuldung finanziell gesehen Sinn macht. Man rechnet auf die Restschuld noch die Vorfälligkeitsentschädigung drauf, bei der gleichen Laufzeit sollte nun eine niedrigere Rate angezeigt werden, dann ist die Umschuldung zu empfehlen.Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass nicht jeder Antragsteller auch automatisch die günstigen Konditionen von der Bank bekommt.
Einen Immobilienkredit umschulden
Wenn es um die Umschuldung von Immobilienkrediten geht, sind die Voraussetzungen jedoch ganz anders. Laut Gesetz gibt es eine Sonderregelung für Hypothekenkredite und grundschuldbesicherte Darlehen. Der Kreditnehmer kann diese nur kündigen, falls sie schon seit mindestens 10 Jahren laufen oder die Zinsbindung ausläuft.
Es gibt aber auch ein paar Ausnahmefälle, zum Beispiel wenn die Bank ein benötigtes neues Darlehen nicht gewährt oder die Immobilie verkauft wurde. Dann können auch Kredite gekündigt werden, die noch keine zehn Jahre bestehen, die Vorfälligkeitsentschädigung muss jedoch auf jeden Fall bezahlt werden.
Wo bekommt man ein Darlehen zur Umschuldung?
Grundsätzlich kann man bei jeder beliebigen Bank ein Darlehen für die Umschuldung beantragen. Bei der Auswahl sollte man verschiedene Anbieter vergleichen und dabei vor allem auf möglichst günstige Zinsen achten. Doch nicht nur die Zinsen sollten das alleinige Kriterium sein, auch kostenlose Sondertilgungen sollten bei der Entscheidung Berücksichtigung finden.
Hat sich das Einkommen inzwischen erhöht, sollte man auch über eine kürzere Laufzeit nachdenken, denn dank niedrigerer Zinsen ist die Belastung im Monat ja auch nicht mehr so hoch wie zuvor. Waren die Raten bisher hingegen zu hoch, wäre auch eine längere Laufzeit beim neuen Darlehen denkbar.